Dieses Flugblatt haben wir an der „Smash little WEF“-Demo vom 28.4.2018 in St. Gallen verteilt.
Klassenkampf 4.0 statt ihre Technologisierung
Vom 2. bis zum 4. Mai 2018 findet zum 48. Mal das St. Gallen-Symposium statt. StudentInnen der Uni St. Gallen organisieren ein Vernetzungstreffen zwischen den selbsternannten „leaders“ von heute und von morgen. Der Ratlosigkeit der Bonzen gegenüber den zunehmenden Widersprüchen des Kapitalismus setzen wir eine revolutionäre Perspektive entgegen.
Das diesjährige St. Gallen Symposium steht ganz im Zeichen der Technologisierung und Automatisierung. Unter dem Titel „Beyond the end of work“ wollen die HSG-Zöglinge mit WirtschaftsbossInnen und PolitikerInnen die gesellschaftlichen Auswirkungen des technologischen Fortschritts diskutieren.
Wir nehmen die Thematik des diesjährigen Symposiums gerne auf und beleuchten sie aus Sicht von unten.
Zwar hat der technologische Fortschritt dazu geführt, dass wir alles bereits für alle im Überfluss produzieren könnten – und das mit einem Minimum an notwendiger menschlicher Arbeit. Doch diese Geschichte läuft im Kapitalismus anders. Während durch den technologischen Fortschritt tatsächlich nur die Bosse reicher werden, so müssen alle anderen um ihre Arbeit und damit eben auch um ihre Existenz kämpfen. Wenn also dieser sogenannte Fortschritt nur für die paar wenigen da ist, dann läuft etwas ziemlich beschissen. Er ist nicht das Grundübel, das es zu bekämpfen gibt. Aber in den herrschenden Zuständen bedeutet er nur, dass sich die Widersprüche immer mehr zuspitzen.
Und wenn sich ein paar Schnösel mit VertreterInnen der Bourgeoisie an einen Tisch setzen und darüber diskutieren, wie sie wohl ihren eigenen Arsch aus diesen Widersprüchen retten könnten, dann ist es höchste Zeit für ein paar aufs Maul.
Im Kapitalismus sind technologischer Fortschritt und Automatisierung eine miese Sache. An den Besitzverhältnissen wird nichts geändert. Doch genau dies muss unser Ansatzpunkt sein. Im Kapitalismus nützt dieser Fortschritt den meisten Menschen überhaupt nichts. Im Gegenteil: ihre Arbeitsbedingungen werden härter. Nur die wenigen also, welche überhaupt die Ressourcen zu Anschaffung und Betrieb dieser neuen Technologien besitzen, ziehen auch Profit daraus.
Für die Bourgeoisie bedeutet dies weitere Monopolisierung und Verschärfung des Konkurrenzkampfes. Da können sie noch so viele Symposien und WEFs abhalten, schlussendlich kämpfen sie alle gegeneinander!
Für das Proletariat hingegen bedeutet diese Entwicklung eine Verschärfung der Ausbeutung. Mittelschwere Jobs fallen weg. Es bleiben sehr einfache und sehr komplexe Arbeiten übrig.
Einerseits wird die Konkurrenz der ArbeiterInnen um diese einfachen Jobs hier zunehmen und gleichzeitig werden weiterhin Auslagerungen in Billiglohn-Länder stattfinden.
Andererseits schöpfen die KapitalistInnen einen fetten Mehrwert aus der Ausbeutung der gut ausgebildeten Arbeitskräfte, die komplexe Arbeit ausführen.
Die Schere zwischen „einfacher“ und „komplizierter“ Arbeit und ihren Subjekten öffnet sich also weiter.
Wir als revolutionäre Linke müssen uns dieser Spaltung der Klasse entgegensetzen und die Mechanismen der Ausbeutung aufdecken – nicht moralisierend sondern indem wir die Eigentumsfrage stellen.
In diesem Sinne stellen wir der Ratlosigkeit der Bonzen auf dem St. Galler Rosenberg eine revolutionäre Perspektive entgegen, für die Bedürfnisse aller, statt für den Profit einiger weniger. Auf ihre Konkurrenz antworten wir mit Geschlossenheit und auf ihre Ängste mit wachsender Organisation.
Machen wir den Bonzen Dampf, führen wir den Klassenkampf!
Für den Kommunismus!