Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2015/05/94983.shtml
Heute Abend, dem 2. Mai 2015, haben wir das Gerichtsgebäude beim Wengihof in Zürich mit Farbe verunstaltet. Die Aktion sehen wir als Beteiligung an all jener Kämpfe, die am 1. Mai auf die Strasse getragen wurden.
Nach dem sich bereits am Morgen über 10’000 Menschen, davon etwa 800 im revolutionären Block, an dem 1. Mai-Umzug in Zürich beteiligten, liessen sich auch am Nachmitag viele nicht vom enormen Polizeiaufgebot (Vorsteher ist, dies nur ganz nebenbei erwähnt, weiterhin Wolff der AL) nicht davon abhalten, sich in den Kreis 4 zu bewegen.
Zwar wurde die revolutionäre Demo nach dem Start gestoppt, auf dem Helvetiaplatz fand darauffolgend jedoch eine Kundgebung mit verschiedensten Aktionen statt. Dies zeigt, dass es auch an Tagen wie dem 1. Mai möglich ist, den öffentlichen Raum mit revolutionären Inhalten zu füllen.
Bereits vor dem bewilligten Umzug am Morgen, wie auch nach den am Nachmittag stattfindenden Auseinandersetzungen wurden immer wieder Leute kontrolliert und verhaftet. Überraschend kommt dies für uns jedoch nicht. Denn die Repression handelt immer im staatlichen Auftrag, zwecks Sicherung des bestehenden Systems und den kapitalistischen Produktionsverhältnissen. Dabei bedienen sie sich verschiedenster Werkzeuge: Die Riot-Cops auf der Strasse, technologische Fortschritte im Überwachungsbereich, die vor Wut schäumenden StaatsanwältInnen, aber natürlich auch die Gerichte und Knäste.
Dies alles lässt uns aber weder einschüchtern, noch aufhalten. Wir fühlen uns verbunden mit all jenen, die ihren Widerstand, ob friedlich oder militant, auch am diesjährigen ersten Mai am Morgen und später im Kreis 4 auf die Strasse getragen haben. Weiter sehen wir uns in Komplizenschaft mit all jenen, die Ihre Wut über die Herrschenden und das Bestehende militant zum Ausdruck brachten. Und wir solidalisieren uns mit all jenen, die verhaftet und eingeknastet wurden.
Auch wenn wir am 1. Mai zahlenmässig und technisch dem Staatsapparat unterlegen sind, gibt es immer Möglichkeiten, die Kräfteverhältnisse in kurzen Momenten zu unseren Gunsten zu kippen, das Gewaltmonopol und Legalitätsprinzip zu durchbrechen und überraschend, aber zielgerichtet zuzuschlagen.
Zuletzt wollen wir mit dieser Aktion unseren anarchistischen Genossen Marco Camenisch und den Gefangenen vom 1. Mai 2012, der zurzeit seine Haftstrafe in Halbgefangenschaft in Winterthur absitzt, grüssen.
Drinnen und draussen – Kampf dem Staat und Kapital!