Solidarität mit den Arbeitenden von Swissmetal in Reconvilier und Dornach
Mit der Ankündigung weitere 200 ArbeiterInnen in Reconvilier und Dornach bis Ende 2007 auf die Strasse zu stellen, führen die Swissmetall-Bosse ihre Kahlschlagpolitik weiter. Ein weiterer Schritt des schon im November 2005 verkündeten so genannten „Industriellen Umbau's“, wie der Abbau in Hellwegs Worten heisst. Damals wurde von 150 Arbeitsplätzen in den nächsten 5 Jahren, vor allem in Reconvilier aber auch in Dornach, gesprochen. Mit diesem erneuten Angriff übertreffen sich die Bosse nun selber. So sehr, dass die Aktienkurse bis zum Kapitalistenhimmel reichen.
Auf den Angriff 2005 reagierte die Belegschaft im Berner Jura im Februar 2006 mit einem einmonatigen Streik, einem der längsten in der Geschichte der schweizerischen ArbeiterInnenbewegung. Der Streik wurde eigenständig und selbstbewusst mit grosser regionaler Solidarität geführt. Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben damit auf wichtige Dinge aufmerksam gemacht. Im Flugblatt anlässlich der grossen Solidaritätsdemo vom 8. April 2006 in Bern schrieben wir: „…Dieser Widerstand gegen die Profitgier des Swissmetal-Chefs Martin Hellweg hat aber weit über Reconvilier hinausgewirkt, denn er steht für den Kampf gegen die Logik des Kapitals. Eine Logik, die den Menschen dem Profit unterjocht. Hellweg stellt dabei nur die konsequenteste Form eines Kapitalisten dar. (…) So haben die SwissmetalerInnen mit ihrem Streik auch die grundsätzliche Frage aufgeworfen: Für was produzieren wir im Kapitalismus? Für den Profit Weniger oder für die Bedürfnisse der Mehrheit? Diese Frage aus unserem Mund ist natürlich rhetorisch, aber sie verdeutlicht, worauf wir hinaus wollen. Der Arbeitskampf der ArbeiterInnen von Swissmetal und Gate Gourmet ist berechtigt und richtig. Sie treten mutig der Arroganz der Profiteure entgegen und zeigen ihnen damit, dass sie auch nur Profit machen können, solange die Arbeitskraft mitspielt. Damit verteidigen sie nicht nur ihre eigenen Interessen, sondern jene der Klasse…“
Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass die Belegschaft gezeigt hat, dass Widerstand trotz des für die Arbeitenden fesselnden Arbeitsfriedens möglich war und ist. Ein Arbeitsfrieden, der die konsequente Interessenvertretung nur noch behindert. Er ermöglicht den Bossen einzig „friedlich“ abzubauen und auszubeuten. Dass der Streik von 2006 ohne nennenswerte Ergebnisse in der sog. Mediation versandete, ist nicht zuletzt dem erzwungenen Streikende der UNIA-Führung zu verdanken. Mit dem Streikende haben die ArbeiterInnen die zuvor grosse Kampfkraft verloren. Es zeigt sich auch hier, dass eine Belegschaft die Initiative nicht aus der Hand geben darf.
Dieser erneute Angriff kann nur durch gemeinsames Handeln und Solidarität der verschiedenen Standorte zurückgewiesen werden. Auch rufen wir alle auf, sich aktiv zu solidarisieren. Bei Swissmetal, gegen die Angriffe der Bauherren auf den LMV/GAV (Landesmantelvertrag) und überall, wo Widerstand gegen die Pläne des Kapitals entsteht!
Wir wollen unsere Solidarität mit Eurer Situation ausdrücken und wünschen Mut, Kraft und Ausdauer!
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Solidarität ist eine Waffe.
Eine sichere und gemeinsame Zukunft haben wir nur ohne die Ausbeuter!
Für den Kommunismus!
Revolutionärer Aufbau Schweiz
15. Juni 2007