In der vergangenen Woche fand in Turin ein gross angelegter Angriff gegen GenossInnen statt, die sich an Kämpfen gegen Zwangsräumungen beteiligen. Gegen 100 Personen wurden Verfahren eingeleitet und in 25 Wohnungen oder Häusern gab es Hausdurchsuchungen. Von den 100 Personen sind aktuell 11 in Untersuchungshaft, gegen dutzende andere wurden spezielle Sicherheitsmassnahmen verhängt. Darunter fallen die Meldepflicht beim lokalen Kommissariat, Hausarreste oder Ausreiseverbote.
Die Kämpfe gegen Zwangsräumungen sind in Turin intensiv. So berichteten GenossInnen am Politwochenende vor dem letztjährigen 1. Mai in Zürich, wie sie mit einer klaren politischen Perspektive die Zwangsräumungen von Häusern und Wohnungen zu verhindern versuchen. Es geht dabei um die Verteidigung von proletarischem Lebensraum und um die Eröffnung einer politischen Diskussion von Eigentumsverhältnissen im Kapitalismus.
Bei der Aktion wurde unter anderem auch das besetzte Haus „Asilo Occupato“ in Turin durchsucht. Das Haus im ehemaligen ArbeiterInnenquartier Turins ist seit 1997 besetzt und wird regelmässig für Treffen und Konzerte genutzt. Unter den 100 Betroffenen befinden sich auch Chiara, Niccolò und Claudio. Diese sitzen (zusammen mit Mattia) unter der Anklage von Terrorismus wegen der Sabotage an einer TAV-Baustelle seit dem vergangenen Herbst bereits im Knast. Die drei hätten in absehbarer Zeit in Hausarrest entlassen werden sollen – das wurde jetzt durch die Staatsanwaltschaft Turin verhindert.
Solidarität mit den Betroffenen
Solidarität mit Chiara, Mattia, Claudio und Niccolò
Rote Hilfe Schweiz
7. Juni 2014