Per Mail eingegangen.
*** Arson attack against supporter of turkish fascism — ENGLISH version below ***
In der Nacht auf den 26.4.2022 haben wir ein Feuer im Eingangsbereichder Heitkamp Construction in Dierikon (Kanton Zug) gelegt. Wirgreifen damit Erman Ilicak, einen engen Unterstützer des türkischen Faschismus an. Gegen den neusten Angriffskrieg auf die kurdischenBerge im Nordirak gibt es nur eine Antwort: Widerstand!
Nach schweren wirtschaftlichen, politischen und militärischen Niederlagen zieht das Palast-Regime von Erdogan und seine Söldnertruppen einmal mehrsämtliche Register im Krieg gegen die kurdische Freiheitsbewegung.Seit einigen Tagen läuft eine grossangelegte Offensive gegenstrategische Stellungen der Guerilla in den nordirakischenBerg-Regionen Zap und Avasin sowie gegen das Shengal-Gebirge. Nachdemder türkische Staat letzten Frühling in Gare geschlagen abziehenmusste, ist zuletzt auch sein Plan, Rojava vermittelst desIS-Gefängnisausbruchs von Heseke zu destabilisieren am Widerstandder Bewegung gescheitert. Weil der Vernichtungskrieg gegen diekurdische Freiheitsbewegung schon lange zur materiellen Grundlage desAKP-MHP-Regimes geworden ist, rollt nun also der nächste Angriff.Diesem Angriff voraus gingen Monate der minutiösen Planung sowohl inden NATO Hauptquartieren (USA mit ihrer Satellitenunterstützung),wie in Bagdad (Irakische Zentralregierung, die den militärischenDruck auf Shengal erhöht) und Erbil (südkurdischeMarionettenregierung, die KDP-Truppen in die Guerilla-Zonenentsendet). Möglichst tief und vernichtend soll der Stich ins Herzender kurdischen Freiheitsbewung sein.Doch diese wird sichnicht unterkriegen lassen. Sie hat längst bewiesen und wird esweiter beweisen, dass sie es schafft sich immer wieder optimal aufdie sich verändernden Angriffe des Feindes einzustellen und dabeiselbst in den Angriff zu kommen. Sie weiss genau, dass sie sich ineinem Revolutionären Krieg befindet, in einem Krieg, in dem es nurzwei Seiten gibt und in dem sie kein kleineres Ziel als dieVernichtung des herrschenden Systems haben kann.
Wer aber sind diese zwei Seiten? Sie bestehen nicht nur aus türkischen Bombern und sieabschiessenden Freiheits-Kämpfer*innen. Sie haben beide ihrelebensnotwenidge Fortsetzung in der ganzen Welt. Ihr Gegensatz hierist nicht weniger unüberbrückbar als da. Und wenn wir alsRevolutionär*innen und Internationalist*innen auf der Seite derkurdischen Freiheitsbewegung stehen, dann bedeutet dies, dass wirauch hier in Europa den Angriff vertärken müssen. Wir verstehen unsere Aktion gegen das Zentralschweizer Bauingenieur-Unternehmen Heitkamp als Beitrag und Aufruf die politischen, militärischen undwirtschaftlichen Unterstützer*innen des türkischen Faschismus auchin Europa auf allen Ebenen und mit allen Mitteln anzugreifen. Gerade im Angesicht der Geschlossenheit, mit der der Feind die Revolutionan greift, kann es kein Warten und kein Zögern geben: Wir haben nichts zu verlieren aber alles zu gewinnen!
Das auf Tunnel- und Eisenbahntechnik spezialisierte Unternehmen Heitkamp – es ist etwastolzes Konsortium-Mitglied des Gotthard Basistunnels – kam schon2013 in den Besitz der Rennaissance Construction Holding. DiesesBau-Unternehmen, immerhin in den Top Ten Europas umsatzstärksterGeneralunternehmer ist zwar in Russland (aus aktuellem Anlass dieKlammer-Bemerkung, dass ja, nicht nur in der Ukraine sondern auch imMittleren Osten sehen wir, dass die beiden Blöcke NATO und Russlandauch wenn sie sich auf den Tod bekriegen doch Teil der gleichen Seitesind) domiziliert, ist aber vollständige Tochter des türkischenFamilien-Vehikels Rönesans Holding.Erman Ilicak – derBesitzer der Rönesans Holding und damit der Heitkamp ist ein engerVertrauter des türkischen Diktator Erdogans und damit einhergehendder reichste Türke. Alleine in den Jahren 2014-2020 konnte er seinprivates Vermögen von 2.1 auf 4.4 Milliarden USD verdoppeln. Diesersagenhafte Aufstieg just in einer Periode, in welcher das türkischeVolk auf breiter Basis verarmte, hat selbstredend nichts mit gutenGeschäftsideen und schon gar nichts mit harter Arbeit zu tun. Es hataber viel mit freundschaftlichen Beziehungen in das türkischePalast-Regime zu tun. Und zwar im wörtlichsten Sinne: 2014 war seineRennaisance Construction als Generalunternehmerin federführend fürden Bau von Erdogan’s 1’100-Zimmer-Palasts. Obwohl oder geradeweil der öffentlich finanzierte Prunkbau am Schluss glatt doppelt soviel kostete wie ursprünglich veranschlagt, legte er offenbar dieGrundlage für eine sehr innige weitere Zusammenarbeit. Seit 2014 hatRönesans den Zuschlag für 10 weitere türkische Staatsprojekte derSuperlative gewonnen.Logisch, dass danicht immer alles legal zu und her geht – und logisch tauchen beiso intimen Geschäftsbeziehungen zwischen dem Diktator und seinerEntourage auch immer wieder Schweizer Bankkonten auf. Durch diekürzlich veröffentlichten Pandora Papers wurde bekannt, dassIlicak’s Mutter bereits 2014 insgesamt 211 Millionen USD in zweiOffshore Gesellschaften gesteckt hatte, von wo aus das Geld dann aufzwei Schweizer Bankkonten verschwand.
Das vorerst jüngste Staats-Projekt, für welches Erdogan seinen Freund Ilicakverpflichtet hat ist die Bauherrschaft des neuen türkischen‘Pentagon’, dem neuen Zentrum des türkischen Militarismus, dasdie Kommando sämtlicher Heeres-Teile, sowie der Geheimdiensteumfassen soll und in Grösse und Umfang selbst sein US-amerikanischesVorbild locker in den Schatten stellen wird.Es ist kein Zufall,dass sich das türkische Palast-Regime ein hochspezialiertesUnternehmen wie die Heitkamp Construction kauft. Wie so viele Staatenam Rande der imperialistischen Peripherie, war der einzige Trumpf derTürkei im internationalen Kapital-Wettbewerb über Jahrzente hinwegdie billige Ware Arbeitskraft. Noch immer ist die türkischeWirtschaft in erster Linie eine grosse Werkbank Europas. Dasgeneriert nur schmale Profite für die lokale Bourgeoisie, da derLöwenanteil des Profits an die europäischen Konzernzentralen derAuto-, Pharma- und Textil-Branche geht. Die globale Krise desKapitalismus nach 2010 traf das Geschäftsmodell der billigenWerkbank besonders hart und die türkische Bourgeoisie hat demnachein grosses Interesse aus ihrem peripheren Status herauszutreten undselber an der gesamten Wertschöpfung beteiligt zu werden – einzentrales Versprechen Erdogan’s. Der Kauf vonspezialierten Inegieur-Büros ist ebenso in diesem Lichte desKnow-How-Transfers zu sehen wie die vielen Joint-Ventures welche dertürkische Staat insbesondere im Rüstungsbereich mit europäischen,russischen und us-amerikanischen Firmen eingeht. Und genau wie beidiesen liegt den Autonomie-Bestrebungen des türkischen Kapitalsdabei nicht nur der Profit am Herzen sondern auch die angestrebtestrategische Autonomie des Militärisch-Industriellen Komplexes.Für unsRevolutiär*Innen aber gilt: Wo auch immer der türkische Faschismusinvestiert ist, wo auch immer umgekehrt europäisches Kapital indiesen investiert ist, da müssen auch wir sein! Gemeinsam mitunseren Freund*Innen, welche die Fabriken und Yachten der AKP-Bonzenin der West-Türkei anzünden, werden wir dem türkischen Regime denBoden zu entziehen.
Hoch die internationale Solidarität! #fight4revolution
In the night of 26.4.2022 we set a fire in the entrance area ofHeitkamp Construction in Dierikon (Canton Zug). With this we attackErman Ilicak, a close supporter of Turkish fascism. There is only oneanswer against the latest war of aggression on the Kurdish mountainsin Northern Iraq: Resistance!After heavyeconomic, political and military defeats, Erdogan’s palace regime andits mercenary troops are once again pulling out all the stops in thewar against the Kurdish freedom movement. For several days now, alarge-scale offensive has been underway against strategic guerrillapositions in the northern Iraqi mountainous regions of Zap andAvasin, as well as in the Shengal Mountains. After the Turkish statehad to withdraw defeated in Gare last spring, its plan to destabilizeRojava by means of the IS prison break of Heseke has recently alsofailed due to the resistance of the movement. Because the war ofextermination against the Kurdish freedom movement has long becomethe material basis of the AKP-MHP regime, the next attack is nowrolling. This attack was preceded by months of meticulous planningboth in NATO headquarters (USA with its satellite support) and inBaghdad (Iraqi central government increasing military pressure onShengal) and Erbil (Southern Kurdish puppet government sending KDPtroops into the guerrilla zones). The stab into the heart of theKurdish freedom movement should be as deep and devastating aspossible.
But the Kurdishpeople will not be defeated. It has long proven and will continue toprove that it always manages to adapt optimally to the changingattacks of the enemy and to come into an attacking position itself.It knows exactly that it is in a revolutionary war, in a war in whichthere are only two sides and in which it can have no smaller goalthan the destruction of the ruling system itself.But who are thesetwo sides? They are not only Turkish bombers and freedom fightersshooting them down. They both have their vital continuation in thewhole world. Their opposition here is no less irreconcilable thanthere. And if we as revolutionaries and internationalists stand onthe side of the Kurdish freedom movement, this means that we have tointensify the attack here in Europe as well. We understand ouraction against the Central Swiss civil engineering company Heitkampas a contribution and a call to attack the political, military andeconomic supporters of Turkish fascism also in Europe on all levelsand with all means. Especially in the face of the unity with whichthe enemy attacks the revolution, there can be no waiting and nohesitation: We have nothing to lose but everything to gain!Heitkamp, a companyspecializing in tunnel and railroad engineering – it is, for example,a proud member of the consortium for the Gotthard Base Tunnel – cameunder the ownership of Rennaissance Construction Holding back in2013. This construction company, which is one of Europe’s top tengeneral contractors in terms of turnover, is domiciled in Russia (fortopical reasons, it should be noted that, not only in Ukraine butalso in the Middle East, we can see that the two blocs NATO andRussia are part of the same side, even if they are fighting eachother to the death), but it is a wholly owned subsidiary of theTurkish family vehicle Rönesans Holding.
Erman Ilicak – theowner of the Rönesans Holding and thus the Heitkamp is a closeconfidant of the Turkish dictator Erdogan and the richest Turk. Alonein the years 2014-2020 he could double his private fortune from 2.1to 4.4 billion USD. This fabulous rise just in a period in which theTurkish people were impoverished on a broad basis, of course, hasnothing to do with good business ideas and certainly nothing to dowith hard work. But it has a lot to do with friendly relations withthe Turkish palace regime. And in the most literal sense: In 2014,his Rennaisance Construction was the general contractor in charge ofbuilding Erdogan’s 1,100-room palace. Although or precisely becausethe publicly financed showpiece ended up costing twice as much asoriginally estimated, it apparently laid the foundation for a veryintimate further collaboration. Since 2014, Rönesans has won thecontract for 10 other superlative Turkish state projects.
Logically, in suchspheres not everything is always done legally – and logically, withsuch intimate business relations between the dictator and hisentourage, Swiss bank accounts keep cropping up. Through the recentlypublished Pandora Papers it became known that Ilicak’s mother hadalready put a total of USD 211 million into two offshore companies in2014, from where the money then disappeared into two Swiss bankaccounts.
The latest stateproject for which Erdogan has engaged his friend Ilicak is theconstruction of the new Turkish ‚Pentagon‘, the new center of Turkishmilitarism, which will include the command of all parts of the army,as well as the intelligence services, and in size and scope willeasily eclipse even its US model.It is no coincidencethat the Turkish palace regime is buying a highly specialized companylike Heitkamp Construction. Like so many countries on the fringes ofthe imperialist periphery, Turkey’s only trump card in internationalcapital competition has been cheap labor for decades. Still theTurkish economy is primarily a large workbench of Europe. Thisgenerates only small profits for the local bourgeoisie, since thelion’s share of the profits goes to the European corporateheadquarters of the automobile, pharmaceutical and textileindustries. The global crisis of capitalism after 2010 hit thebusiness model of the cheap workbench particularly hard and theTurkish bourgeoisie has therefore a great interest to step out of itsperipheral status and to be involved in the overall value creation -a central promise of Erdogan. The purchase ofspecialized engineering offices should be seen in this light, asshould the many joint ventures that the Turkish state has enteredinto with European, Russian and U.S. companies, especially in thedefense sector. And just as with these, the autonomy efforts ofTurkish capital are not only concerned with profit, but also with thedesired strategic autonomy of the military-industrial complex.
For us revolutionaries, however, the following applies: Wherever Turkishfascism is invested, wherever European capital is invested in it,that is where we have to be! Together with our friends who set fireto the factories and yachts of the AKP bigwigs in Western Turkey, wewill take away the ground from the Turkish regime.
Long live theinternational solidarity! #fight4revolution