Am Sonntag dem 29.11.2009 fand in Zürich eine Kundgebung und Demogegen die Resultate der Minarett-Initiative statt. Spontan wurde nachdem Bekanntwerden der Abstimmungsergebnisse um 20:30 Uhr auf denHelvetiaplatz mobilisiert.
Schon eine Stunde vor der abgemachten Zeit,wurden auf dem Helvetiaplatz improvisierte Minarette aus Karton, Holzund anderen Materialien errichtet, Transparente aufgehängt und Kerzenangezündet. Nach und nach besammelten sich immer mehr Menschen auf demHelvetiaplatz so dass sich gegen 21:00 Uhr unter Parolen wie„Flüchtlinge bleiben – SVP vertreiben!“, „Bleiberecht für alle“ und„Hoch die internationale Solidarität!“ eine kämpferische und laute Demoformierte. Die Demo führte über Langstrasse, Militärstrasse, Löwenplatz,Bahnhofstrasse, Limmatquai und Urania wieder zurück zum Helvetiaplatz.Unterwegs schlossen sich immer mehr Menschen an, so dass die Demo aufmindestens 1000 – 2000 Menschen anwuchs. Die Demo führte auf dem Rückwegbewusst am Sekretariat der Zürcher SVP an der Nüschelerstrasse vorbei,wo mit einem gezielten Angriff auf das Gebäude ein eindeutigermilitanter i-Punkt gesetzt wurde. Zurück auf dem Helvetiaplatz wurde einPapp-Panzer angezündet , woraus ein kleines Lagerfeuer entstand, an demsich noch der eine oder die andere etwas aufwärmen konnte.
Die Auswirkungen der angenommenen Minarett-Initiative halten sich fürunsere muslimischen Mitmenschen glücklicherweise in Grenzen. Aber dieAnnahme ist als Auswirkung einer reaktionären Grundstimmung in diesemLand zu sehen, die beängstigend ist. Beängstigend aber nicht unbedingtüberraschend. Gerade in Zeiten der Krise, ist es keinesfallsselbstverständlich, dass die Menschen automatisch linke oderfortschrittliche Positionen annehmen. Genausogut können sie denreaktionären Kräften auf den Leim gehen, die durch ihre Hetze aufAusländerInnen von den eigentlichen gesellschaftlichen Problemenabzulenken versuchen. Um die Kräfteverhältnisse zu unseren Gunsten zuverschieben, müssen wir beginnen, unsere eigene, die revolutionäreSeite, aufzubauen und zu stärken. Und das kann nicht nur durch einKreuzchen auf einem Stimmzettel geschehen, sondern durch den Aufbaueiner Gegenmacht in allen gesellschaftlichen Bereichen. Indem wir unsheute entschlossen, selbstbestimmt und kämpferisch die Strasse genommenhaben, haben wir einen Anfang gemacht. Aber um die Kräfteverhältnissewirklich zu ändern, die reaktionäre Offensive zu stoppen und unsereeigenen Perspektiven zu verwirklichen müssen wir noch viel mehr tun.In diesem Sinne:
Für den Aufbau einer revolutionären Gegenmacht!
Hoch die internationale Solidarität!
Revolutionäre Jugend Zürich RJZ