Medienmitteilung zum Protest gegen den „Marsch fürs Läbe 2014“

Wir, das Bündnis für ein selbstbestimmtes Leben, haben für heute zum Widerstand gegen den „Marsch fürs Läbe“ aufgerufen, einen Aufmarsch reaktionärer ChristInnen. Unserem Aufruf folgten mehrere hundert Personen. Bei ihrem Besammlunsgort sowie Entlang ihrer Route störten wir den rechten Aufmarsch mit verschiedenen Aktionen: Auf einem Schiff wurden Transparente gehängt, Schilder getragen, Parolen gerufen und es wurde mit Lärm gestört. Durch unseren Protest gelang es auch immer wieder, den Aufmarsch zu blockieren und zu verzögern.

Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot präsent. Ihr Besammlungsort, der Hafen Enge, war komplett abgeriegelt. Einige DemonstratInnen unserer Mobilisierung wurden im Laufe des Nachmittags verhaftet, andere bei einem Wasserwerfer-Einsatz verletzt. Es ist ein deutliches politisches Zeichen der Stadtpolizei, wenn sie Kräfte vom rechten Rand mit Hundertschaften in Vollmontur und mit zwei Wasserwerfern eskortiert. Immerhin verdeutlicht der Polizeieinsatz von heute, dass eine rechte Mobilisierung dieser Art in Zürich nicht ohne weiteres möglich ist: Wenn reaktionäre ChristInnen zu einem solchen Aufmarsch aufrufen, müssen sie mit Widerstand rechnen. Dementsprechend waren es dieses Jahr auch deutlich weniger TeilnehmerInnen auf Seiten der ChristInnen, die sich am Rande der Innenstadt treffen mussten.

Die organisierten AbtreibungsgegnerInnen legen derzeit dennoch in vielen Regionen der Welt an Stärke zu. Ihre Politik ist ein Angriff auf die Errungenschaften der Frauenbewegung. Es ist eine zutiefst patriarchalische Politik: Frauen sollen sich auf ihre ausschliessliche Rolle als Mutter und Hausfrau besinnen, werden zu Gebärmaschinen degradiert. Die „LebensschützerInnen“ wettern gegen Homosexuelle und gegen den Feminismus: Wer nicht nach dem Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie lebt, wird zur Bedrohung für die nationale Gemeinschaft erklärt.

Die AbtreibungsgegnerInnen sind kein Einzelphänomen, sondern stehen im Kontext breiter rechter Offensiven. Es die alte Leier: In der gesellschaftlichen Krise kommen die Rechten mit faulen Versprechungen von der guten alten Ordnung, von nationaler Einheit und Kleinfamilienglück. Für die herrschenden Interessen ist die rechte Ideologie, gerade wenn sie religiös aufgeladen ist, immer wieder sehr nützlich. Wir treten den rechten Offensiven entgegen. Wir wollen ein gutes Leben für alle statt miefige Ideologien. Mit unserer lauten Präsenz heute haben wir ein Zeichen gesetzt für eine Gesellschaft, in der Menschen selbstbestimmt über ihre Sexualität entscheiden können.

Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine.

Keinen Fussbreit der rechten Hetze

Bündnis für ein selbstbestimmtes Leben

www.revmob.ch

Fotos: http://mediagoblin.aurka.com/mediagoblin/mg.fcgi/u/janssen/collection/20-09-2014-marsch-furs-labe-2014-und-die-protestaktion-in-zurich/