Emmental, Burgdorf, Sempach… Faschos versuchen in der letzten Zeit wieder Präsenz auf der Strasse zu markieren. Seitdem sie am 1. August sich nicht so einfach die Strasse nehmen können, erforschen sie andere Möglichkeiten, dies zu tun.
Die sich demokratisch gebenden Faschos versuchen oft Themen zu missbrauchen, von denen sie hoffen, dass sie auf einer gewissen gesellschaftlichen Akzeptanz stossen. Am 13. Juni wollten sie z.B. wieder eine Demo „gegen Kinderschänder“ durchziehen, doch als die Stadt Aarau ihnen keine Bewilligung erteilte, kriegten sie kalte Füsse.
Auch beliebt ist es bei den Faschos, sich bei bürgerlichen Schlachtgedenkfeiern einzuklinken und der Gedenkmarsch für die Schlacht bei Sempach ist zu einer ihrer Hauptmobilisierungen geworden. 2008 marschierten etwa 250 Faschos mit und bildeten einen beträchtlichen Teil des Gedenkmarsches. Nicht nur werden die sie von der Luzerner Regierung geduldet, sondern sogar willkommen geheissen – allen voran von der SP Nationalrätin Yvonne Schärli: „Das sind Leute mit anderen Haltungen, anderen Meinungen. Das ist in der Schweiz so, das prägt die Schweiz, das ist die Vielfalt der Schweiz und das ist auch gut so.“(TeleZüri Bericht zu Sempach, 2007). Auch wenn diese Aussage auf den ersten Blick schockierend ist, widerspiegelt es doch die Haltung der SP, sei dies gegenüber der herrschenden Klasse oder den Faschos – die SP steht auf der anderen Seite der Barrikaden.
Die Faschos versuchen durch diese Demos und Gedenkmärsche ihre Präsenz auf der Strasse und somit in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Sie versuchen den öffentlichen Raum für sich zu beanspruchen – dies müssen wir verhindern! Auch wenn der Faschismus nicht vor der Tür steht, gilt die Parole „Kein Fussbreit den Faschisten“ immer noch und als AntifaschistInnen ist es unsere Aufgabe diese Parole in die Praxis umzusetzen. Wir müssen ihnen entschlossen entgegentreten und ihnen keinen Teil des öffentlichen Raumes überlassen. Auch müssen wir die zunehmende reaktionäre Hetze bekämpfen, welche Bedingungen schafft, in denen die Faschos sich wohl fühlen und unsere Klasse, die ArbeiterInnenklasse, zu Gunsten der herrschenden Klasse spaltet.
Als revolutionäre AntifaschistInnen müssen wir jedoch den kapitalistischen Hintergrund des Faschoproblemes durchschauen. Auch wenn die Faschos lästig bis hin zu gefährlich sind und ein ernst zu nehmendes Problem darstellen, müssen wir erkennen, dass der Kapitalismus ihnen den Nährboden bietet und der antifaschistische Kampf nur einen Teil unseres revolutionären Kampfes darstellt. Wir können sie auch erst dann loswerden, wenn wir den Kapitalismus überwunden haben und eine klassenlose Gesellschaft aufgebaut haben. Der antifaschistische Kampf muss stets als Teil des grösseren, antikapitalistischen Kampfes für eine klassenlose Gesellschaft sein. Unsere Aufgabe ist es also uns nicht nur den Faschos und der reaktionären Hetze entgegenzustellen, sondern auch unsere Seite, die revolutionäre Seite, zu stärken.
Für den Kommunismus!
Revolutionärer Aufbau – Arbeitsgruppe Antifaschismus Zürich