Internationaler Frauenkampftag 2010

Gegen Stress und miesen Lohn!  

Unregelmäßige Arbeitseinsätze, Anstellung im Stundenlohn, Arbeit auf Abruf, keine planbare Freizeit, teure Kinderkrippen, und am Schluss die kleinen Renten… Frauen sind oft von prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen betroffen. Der Kapitalismus braucht die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Wir wollen ein Leben ohne Sexismus, ungleichen Lohn oder miese Arbeitsverhältnisse.

Weg mit den prekären Jobs! Für mehr Lohn und planbare Freizeit! 

Frauenkampf ist Klassenkampf!

Aktuell: Flugblatt / Communiqué und Fotos Demo / Blick-Fake-Aktion / Communiqué und Fotos Aktion vor Coop

Frauendemo Her mit dem schönen Leben! -> 13. März 13:30 Schützenmatte BE

Material: Flugblatt I Mobilisierungsflugblatt I Wandzeitung I Aufrufe I Tanzvergnügen I Bündnis-Faltblatt I Artikel: Männerbeteiligung I

 

Aufruf des Rev. Aufbau Schweiz:  

Gegen Stress und miesen Lohn!  

Auf die Strasse zum internationalen Frauenkampftag 2010! 

Unregelmäßige Arbeitseinsätze, Anstellung im Stundenlohn, Arbeit auf Abruf, keine planbare Freizeit, teure Kinderkrippen, und am Schluss die kleinen Renten…Frauen sind oft von prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen betroffen. Wir wollen ein Leben ohne Sexismus, ungleichen Lohn und miesen Arbeitsverhältnissen. z. B. Im Verkauf , wo gerade die Ladenöffnungszeiten schrittweise verlängert werden. Die Läden haben länger offen, jedoch mit gleich viel Personal, das heisst, mehr Arbeit, und Stress und weniger planbare Freizeit.

Der Kapitalismus braucht die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Die Arbeitsteilung besteht weiterhin: Frauen wie Männer als billige Arbeitskräfte in der Erwerbsarbeit. Frauen verrichten zusätzlich die Familienarbeit. 80% der Mütter tragen in der Schweiz die Hauptverantwortung im Haushalt! Frauen arbeiten in typisch weiblichen Berufen. Frauen arbeiten in Tieflohnbranchen. Frauen verdienen weniger als Männer.

Weg mit den prekären Jobs!

Für mehr Lohn und planbare Freizeit!

Verteidigen wir unsere Würde gegen Arbeitshetze und Rationalisierung!

Frauenkampf ist Klassenkampf!

Für den Kommunismus


Aufruf des 8. März-Bündnisses Zürich: 

Gemeinsam sind wir Frauen stark!

8. März-Bündnis Zürich. Seit hundert Jahren tragen weltweit Frauen ihre Anliegen am 8. März auf die Strasse. Im Grunde jedoch hat sich an der Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen nichts geändert. Aber auch in Bereichen, in welchen der Sexismus weniger offensichtlich zum Ausdruck kommt, gibt es noch viel zu tun.

Seit etwa hundert Jahren wird der internationale Frauenkampftag jährlich begangen und wurde 1921 auf den 8. März festgelegt. Das Datum erinnert an die Streiks der Textilarbeiterinnen in New York am 8. März 1908, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpften. Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen sie in der Fabrik ein, um die Solidarisierung anderer Belegschaften zu verhindern. In der Fabrik brach ein Feuer aus, 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen. Im selben Jahr demonstrierten weitere Textil- und Tabakarbeiterinnen. Durch diese Kämpfe ermutigt, streikten 1909 20 000 Hemdennäherinnen aus Manhattan mit solcher Unnachgiebigkeit, dass die Unternehmer nach zwei Monaten ihren Forderungen nachgaben. Weiterer Bezugspunkt für diesen Tag war der Streik der Textilarbeiterinnen in Sankt Petersburg vom 8. März 1917, welcher wesentlich zum Ausbruch der Februarrevolution beigetragen hat.

Grenzenlos widerständig

Auch heute gibt es genug Gründe, auf die Strasse zu gehen. In den letzten Jahren thematisierten wir immer wieder die schweizerische Asylpolitik und forderten die Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe; wir demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen und gleichen Lohn bei gleicher Arbeit. Andere Themen waren der herrschende Sicherheitsbegriff und was die Militarisierung der Gesellschaft für Frauen bedeutet, der Schönheitswahn, die geschlechtsspezifische Rollenverteilung oder die Diskriminierung von Lesben. Die diejährige Frauendemonstration findet in Zürich am Samstag, den 6. März statt unter dem Motto «Zusammen stark!». (Weitere Veranstaltungen und Aktion: siehe Agenda auf der letzten Seite.)

Gegen lange Ladenöffnungszeiten

Am 8. März selber gilt unsere Solidarität den VerkäuferInnen. Gerade jetzt, wo die Ladenöffnungszeiten schrittweise verlängert werden und die Arbeitsbedingungen sich verschlechtern. Die Läden haben länger offen, jedoch mit gleichem Personalbestand.

Immer wieder werden durch Initiativen von verschiedenen Parteien, allen voran der Freisinnig-Demokratischen Partei, die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten lanciert. Im Jahr 2000 wurde das neue kantonale Ruhetags- und Ladenöffnungsgesetzes angenommen. Welches die Ladenöffnung von Montag bis Samstag ohne zeitliche Beschränkung und den Sonntagsverkauf in Zentren des öffentlichen Verkehrs beinhaltet. Im Moment etabliert der Detailhandel phasenweise die Sonntagsverkäufe und verlängert die Öffnungszeiten an Samstagen auf 20 Uhr. Eine Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) besagt, dass in jenen Ländern, welche die totale Liberalisierung eingeführt haben, die Löhne gesunken sind, da Ungelernte und Temporäre eingestellt wurden auf Stundenlohnbasis mit tiefen Salär. Viele haben keinen Gesamtarbeitsvertrag, es herrscht oft Willkür.

Liberalisierung bedeutet im Kapitalismus, dass der Staat als regulierende Instanz und zugunsten der KapitalistInnen Gesetze erlässt, die den Konzernen, beziehungsweise im Verkauf den Grosshändlern, mehr Profite sichert. Die Geschäfte kämpfen um die Marktanteile, um diese Profite zu realisieren. Mit längeren Öffnungszeiten jagen sie sich gegenseitig die Kunden ab und flexibilisieren den Personalbestand. Teilzeitstellen und Stundenverträge mit tiefen Löhnen sind schon lange mehr als etabliert. Diese prekäre Arbeit machen meistens Frauen. Eine ständige Verfügbarkeit wird von den Chefetagen gefordert. Arbeit auf Abruf wird zu einer häufigen Gegebenheit, Stress und Leistungsdruck sind Folge. Durch die Verlängerung der Öffnungszeiten und Flexibilisierung der Arbeitszeit gibt es keine regelmässige und planbare Freizeit mehr. Wenn am Samstag die letzten Kunden um 20 Uhr den Laden verlassen, kann das Personal frühstens um 21 Uhr die Arbeit beenden. Wo bleibt da Raum für Familie und Freunde? Die gewerkschaftlichen Forderungen greifen zu kurz, die Verlängerungen an Samstagen hätte verhindert werden müssen.