Antifa am 1. Mai – gute Gründe für eine gemeinsame Tradition!

Ein berühmter deutscher Sozialphilosoph hat am Vorabend des Zweiten Weltkriegs gesagt, dass «wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, vom Faschismus schweigen soll».

Auch heute sind viele Menschen gegen Faschismus und darunter einige auch generell gegen Kapitalismus oder diesem gegenüber zumindest kritisch eingestellt. Doch es ist ein fundamentaler Unterschied, ob jemand Kapitalismus und Faschismus wie zufällig beide ablehnt, oder ob jemand den kapitalismusimmanenten Charakter des Faschismus erkennt. Antifaschismus und Antikapitalismus haben sich nicht willkürlich oder zufällig als eklektisches Paar in einen gesamtlinken Kanon eingereiht, sondern der Kapitalismus, insbesondere in seinem Krisenmodus, muss als dem Faschismus vorgängig betrachtet werden. Wer sich gegen den Faschismus und konkret gegen Faschisten positioniert aber nicht auch zugleich gegen den Kapitalismus und dessen regressiven Phänomene zu positionieren vermag, verliert sich in eine politisch verkürzte Oberflächlichkeit ohne Perspektive für eine nachhaltige Veränderung, in ein primär moralisierendes «wir sind die Guten und sie die Bösen»-Schema. Praktisch betrachtet; wer Nazis bekämpft und die Ausbreitung faschistischer Strömungen in der Gesellschaft zurückdrängen will, muss sich gleichzeitig auch ebenso konsequent gegen den Sozialabbau, gegen die Politik der neoliberalen Globalisierung und nicht zuletzt für den Klassenkampf von unten in Stellung bringen. Nur eine glaubwürdige antikapitalistische Perspektive kann in einer zunehmend chaotisch werdenden krisenkapitalistischen Welt faschistischen und anderen reaktionären Strömungen entscheidend vorbeugen. In diesem Sinne ist der 1. Mai ein idealer Tag, um das zu verbinden, was inhaltlich zusammengehören muss: emanzipatorische soziale Kämpfe mit der Perspektive einer sozialistischen Zukunft mit dem notwendigen Kampf im Hier und Jetzt gegen die Reaktionäre und Faschisten, die uns jeglicher fortschrittlichen Perspektive berauben wollen!

Sozialismus oder Barbarei – für einen revolutionären Antifaschismus!