Internationaler Frauenkampftag 2012

Gemeinsam gegen rechte Hetze und Sexismus!
Frauen hauen auf den Putz!

Den Spiess umdrehen – Kapitalismus stürzen

DEMO: Communiqué, Reden, Flugi

In einer Zeit , wo die reaktionären Kräfte Aufwind haben, wo AntifeministInnen und fundamentalistische Christen versuchen, die von der Frauen- und ArbeiterInnenbewegung erkämpften Errungenschaften anzugreifen, ist es wichtig dass der 8. März als internationaler Frauenkampftag begangen wird. Der legale Schwangerschaftsabbruch wird (mit dem fadenscheinigen Deckmäntelchen des Kostensparens) angegriffen, die Propagiereung konservativer Rollenverteilunge, wo die Frau wieder an den Herd soll, wird wieder vermehrt salonfähig und bei der Arbeit sind Frauen betroffen von Arbeitsintensivierung, Entlassungen und Lohndrückerei.

Diesen Angriffen seitens der KapitalistInnen, PolitikerInnen und Raktionären stellen wir uns entgegen. Frauen, organisieren wir uns, gehen wir gemeinsam auf die Strasse um für ein Leben ohne Kapitalismus zu kämpfen.

Material: Reden, Flugblatt, Wandzeitung, RAS-Beitrag Faltblatt,

Beitrag des RAS zum Faltblatt des Frauenbündnis:

Streik und Widerstand statt Pflegenotstand!!

Mit Haube und Schoss, so kennen wir die „Krankenschwester“. Diese würde eigentlich Pflegefachperson heissen, doch nennt sie niemand so, was alleine schon beweist, dass patriarchale Spuren bis heute im Pflegebereich tief verankert sind. Pflegefachfrauen sollen so sein wie damals die Ordensschwestern, hatten lange ohne Besoldung aus so genannter „christlicher Nächstenliebe“ Menschen gepflegt und versorgt.

Zwar haben die Pflegenden mittler weilen erreicht, dass ihre Arbeit entlöhnt wird, doch nach wie vor sind sie durch das Geschlecht stigmatisiert: Die so genannten Care-Kompetenzen (z.B Fürsorge, Empathie, Betreuung usw.) werden gerne als weiblich gesehen und dadurch als „naturgegeben“, frau hat’s ja in den Genen.

Diese althergebrachte Rollenverteilung ist dem Kapitalismus dienlich: Die Care-Arbeit, also all die Arbeit rund um Pflege und Betreuung der Menschen, hat zwar einen sehr grossen gesellschaftlichen Nutzen, doch wäre sie auch teuer, müsste sie bezahlt werden. Die unbezahlte Frauenarbeit, sei das nun im Haushalt, in der Kinderbetreuung oder beim Betreuen von Verwandten, erspart die immensen Reproduktionskosten.

Im Gegensatz dazu, wird jene Arbeit als wertvoll anerkannt, die Waren produziert, die verkauft werden können. Der Kapitalismus kann dieses konservative Rollenbild der Frau nutzen, um die Care-Arbeit, die im Gesundheitsbereich geleistet wird, zu entwerten und das Pflegepersonal stärker auszubeuten. Somit kämpft die Pflege auch heute noch um eine anerkannte Berufsidentität und entsprechendem Lohn. Doch die Zeiten sind nicht rosig.

Der Kapitalismus steckt in der Krise und das ist auch im Spital spürbar. Zusätzlich macht der Staat den Reichen Steuergeschenke, wodurch ihm natürlich das Geld ausgeht. Man nennt das Politik der leeren Kassen: Der Staat zwingt sich damit selbst zu sparen, d.h. er reduziert seine Ausgaben! Er baut den Sozialstaat ab! Was will der Staat mit einem Spital, der nur Kosten verursacht, wenn er genau diesen Spital verkaufen könnte an private Betreiber und dabei sogar noch Geld bekommen würde? In Deutschland ist genau diese Entwicklung der Privatisierung schon sehr weit voran geschritten. Zusätzlich verschärft wird diese Entwicklung noch mit den Fallkostenpauschalen. Sie erzeugen einen Wettbewerb unter den Spitälern und man orientiert sich jeweils am kostengünstigsten Spital. Das führt dazu, dass so genannt unrentablen Spitäler ums Überleben kämpfen müssen, dem entsprechen die Effizienz steigern und die Kosten senken müssen. Lohndrückerei, Personalmangel, Arbeitsintensivierung und sinkende Pflegequalität sind Folgen davon.

Nun regt sich Widerstand! Das Fass zum Überlaufen brachte im Frühling 2011 die Entlassungen von 200 MitarbeiterInnen des Universitätsspitals Zürich. Mit grossen und zahlreichen Transparenten an der Spitalfassade machten die Beschäftigten auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam.

Gekämpft und gesiegt hat das Personal in Genf. Zuerst streikten die PflegerInnen, dann die LaborantInnen und die Reinigungsleute. Es ging ihnen um Lohnforderungen. Der Lohn wird tatsächlich immer wichtiger, denn im Gesundheitsbereich wird bei ständig steigender Arbeitsbelastung der Lohn eingefroren, was eine Reallohnverminderung zur Folge hat.

Es lohnt sich auf jeden Fall zu kämpfen und dabei Solidarität zu erfahren.

Gesundheit ist keine Ware! Gesundheit ist ein Gut, das nicht billig zu haben ist und schon gar nicht gratis.

Revolutionärer Aufbau Schweiz        

ag-frauen@aufbau.org