Stadtaufwertung in Zürich
Stadtentwicklung ist in aller Munde. Versinnbildlicht durch Mammutprojekte wie die Aufwertung des Langstrassenquartiers in Zürich oder der Umgestaltung des Rheinhafens in Basel, unter dem standesgemässen Namen „Rheinhattan“, oder charakterisiert durch steigende Mieten, eine sich verändernde Nachbarschaft sowie architektonischen und städtebaulichen Massnahmen: Stadtentwicklung ist kein herbeigeredetes Phänomen, sondern fassbare Entwicklung der Suche des schweizer und internationalem Kapitals nach profitträchtigen Geschäftsbereichen.
In der Sprache der Stadträte, Immobilienbesitzer und Architekten geht es dabei um die „Aufwertung“ der Stadt, um das Verbessern der jetzigen Situation. Sie tun dabei so, als ob alle davon profitierten. Und schauen dabei bewusst darüber hinweg, dass die Aufwertung eben nur für diejenigen gilt, die sich an diesem Geschäft beteiligen können. Will heissen: Das Angebot der aufgewerteten Stadt können sich nicht alle leisten. Wie auch, denn kein kluger Kapitalist wird es sich in diesem lukrativen Bereich nehmen lassen, dort zuzuschlagen, wo die fettesten Profite warten. Entsprechend heisst die Stadtaufwertung für einen Grossteil der bisherigen BewohnerInnen der jetzigen Quartiere nichts anderes als Vertreibung. Da sie oftmals schlicht nicht mit den ansteigenden Mieten mithalten können, steht ihnen kaum ein anderer Weg offen, als sich nach günstigerem Wohnraum umzuschauen.
Material: Flugblatt zum demonstrativen Stadtrundgang mit Baby Jail (2013) I Flugblatt zur Binz-Demo (2012) I Fluglatt zur Räumung des Labitzke-Areals (2014) I Symbolische Aktion zur Stadtaufwertung (2012) I Aktion am Röntgenplatz (August 2015) I Prozess am 18.5. wegen der Räumung des Labitzke-Areals